- Aptos Labs schlägt ein Upgrade vor, das das Signatursystem der Chain durch post-quantenresistente Verfahren ergänzt und so die langfristige Sicherheit von Accounts und Transaktionen stärken soll.
- Das Team verweist auf Fortschritte in der Quantenforschung, neue NIST-Standards und warnt, dass bereits heute signierte Daten in „Krypto-Archiven“ für spätere Angriffe gesammelt werden könnten.
Die Layer-1-Blockchain Aptos legt die Messlatte beim Thema Sicherheit ein Stück höher – und zwar mit Blick auf eine Bedrohung, die es so noch gar nicht gibt, die Branche aber zunehmend beschäftigt: Quantencomputer.
In einem am Donnerstag skizzierten Vorschlag beschreibt Aptos, wie das Netzwerk seine digitale Signatur-Infrastruktur um post-quantenresistente Verfahren erweitern könnte.
Hintergrund: Digitale Signaturen sichern heute Eigentum, Transaktionsfreigaben und Konsens.
Für klassische Rechner gelten gängige Verfahren wie ECDSA oder EdDSA als sicher. Für ausreichend starke Quantencomputer gilt das langfristig nicht mehr; sie könnten theoretisch Signaturen fälschen und so Accounts kompromittieren – auch rückwirkend, wenn Daten heute schon mitgeschnitten werden.
Aptos Labs schreibt auf X: „Quantencomputing ist kein fernes Spektrum mehr“ und bezieht sich dabei auf IBMs Pläne zur Quantenskalierung sowie auf die kürzlich veröffentlichten Post-Quanten-Standards des US-amerikanischen Normungsinstituts NIST.
„Harvest now, decrypt later“ – Risiko für langfristige Assets
Das Kernproblem ist das „Harvest now, decrypt later“-Szenario: Angreifer zeichnen heute verschlüsselte oder signierte Daten auf, um sie in Zukunft mit Quanten-Hardware zu knacken. Wer langfristige Werte onchain hält – etwa Tokenized RWAs, Treasury-Bestände oder Governance-Rechte – hat damit ein Zeithorizont-Problem.
Mit post-quantenresistenten Signaturen will Aptos dieses Risiko entschärfen, bevor es akut wird. Für die Chain bedeutet das ein tiefes Protokoll-Upgrade, für die Branche ein weiterer Hinweis, dass Security-Roadmaps inzwischen über den nächsten Zyklus hinausgedacht werden – hinein in eine Ära, in der die größte Bedrohung nicht mehr eine neue Exploit-Klasse, sondern eine neue Rechnerarchitektur sein könnte.
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