Bitcoin bleibt in Russland für immer verboten, erklärt Parlament
Der Bitcoin bleibt in Russland für immer verboten – das erklärte mit Anatoly Aksakov ein Vertreter des russischen Parlaments jüngst gegenüber Tass. Aksakov ist der Vorsitzende des Finanzkomitees im Unterhaus des Parlaments, der Staatsduma.
Der 68-jährige Politiker nimmt damit einen konkreten Bezug auf jüngste Meldungen, die nahelegten, dass sich Russland auch im Landesinnern gegenüber Krypto öffnen könnte. Laut eines Medienberichts hatte mit Vladimir Chistyukhin der stellvertretende Vorsitzende der russischen Zentralbank, Kritik an der aktuellen Situation der Kryptowährungen geäußert.
Laut Aksakov handele es sich in der medialen Darstellung allerdings um ein Missverständnis. Die geplanten Lockerungen betreffen demnach nur den grenzüberschreitenden Handel. Auf dem Binnenmarkt unterliegen Bitcoin und Co. demnach weiterhin strengen Verboten.
Der Einsatz von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum in ihrer eigentlichen Funktion – nämlich als Zahlungsmittel – steht in Russland seit 2021 unter Strafe. Weil die Nutzung der digitalen Anlagen trotz des Verbots immer weiter stieg, hatten die russischen Behörden erst kürzlich eine Straferhöhung durchgesetzt, die ab 2026 in Kraft tritt.
“Man muss verstehen, dass Kryptowährungen in unserem Land niemals zum Zahlungsmittel avancieren. Sie können nur als Anlageinstrument verwendet werden. Wenn eine Zahlung erforderlich ist, erfolgt diese ausschließlich in Rubel”, erklärte Aksakov auf einer Pressekonferenz.
Russland setzt im internationalen Handel weiterhin auf Bitcoin
Vor wenigen Wochen hatten die russische Zentralbank und das Finanzministerium gemeinsam neue Regelungen im Umgang mit Kryptowährungen vereinbart. So lockert man den Einsatz der digitalen Anlagen im internationalen Handel.
Bislang benötigten russische Betriebe eine Sondergenehmigung der russischen Zentralbank, um BTC im internationalen Handel zu verwenden. Russland schätzt Kryptowährungen wie den Bitcoin wegen ihrer offenen und erlaubnisfreien Funktionsweise.
Russische Firmen sind seit 2022 aus dem internationalen Bankennetzwerk SWIFT ausgeschlossen. Seither müssen sie alternative Systeme nutzen, um grenzüberschreitende Transaktionen abzuwickeln. Russische Behörden erlauben seit 2024 die Nutzung von Krypto zu diesem Zweck.
Russlands Ansprüche erfüllen die Kryptowährungen. Die Behörden zeigen sich sogar derart angetan, dass jüngste Regeländerungen eine generelle Nutzungserlaubnis für russische Betriebe vorsehen.
Künftig sollen sämtliche Firmen die Krypto-Erlaubnis erhalten, die über Einlagen im Wert von mindestens 1,3 Millionen US-Dollar verfügen oder Jahreseinnahmen von mindestens 650.000 US-Dollar erzielen.
Erlaubnisfreie Blockchains wie Bitcoin und Ethereum sind von staatlichen Sanktionen nicht betroffen. Die Mehrheit beider Netzwerke folgt der Neutralität und wickelt daher sämtliche Transaktionen ab. Russlands Geldsendungen können auf der Blockchain daher nicht gestört und Kapital nicht eingefroren werden.
Ursprünglich hatten die russischen Behörden die Verwendung eines eigenen Zahlungsnetzwerks namens Cells geplant. Die Staatsgesellschaft Rostec entwickelte das Blockchain-System als Ersatz für SWIFT. Cells erhält international jedoch nicht das nötige Vertrauen.
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