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SEC genehmigt In-Kind-Abwicklung für Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs

source-logo  coin-update.de 23 S

Die US-Börsenaufsicht SEC hat am 29. Juli neue Regelungen verabschiedet, die es autorisierten Teilnehmern ermöglichen, Anteile an Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs in-kind zu erstellen und einzulösen. Die Maßnahme soll laut SEC die Struktur dieser Produkte effizienter und kostengünstiger gestalten – ein entscheidender Schritt für die weitere institutionelle Integration von Kryptowährungen.

Klares Signal für Marktstandard bei Krypto-ETPs

In ihrer Stellungnahme betont die SEC, dass der Schritt Krypto-ETPs an die gängige Praxis bei rohstoffbasierten Fonds angleichen soll. Anstelle von Barausgleichen dürfen autorisierte Teilnehmer – meist große Banken oder Market Maker – künftig direkt BTC oder ETH liefern oder empfangen, wenn ETF-Anteile geschaffen oder zurückgegeben werden. SEC-Vorsitzender Paul Atkins erklärte:

„Es ist ein neuer Tag bei der SEC. Mein Ziel ist ein maßgeschneidertes Regelwerk für Krypto-Vermögenswerte. Diese Änderungen senken Kosten und verbessern die Marktstruktur für Anleger.“

Auch Jamie Selway, Leiter der Division of Trading and Markets, lobte die Entscheidung als „wichtige Entwicklung“, die Marktteilnehmern mehr Flexibilität biete.

Was bedeutet In-Kind genau?

Bisher mussten ETFs bei der Ausgabe oder Rückgabe von Anteilen mit Bargeld operieren. Das führte insbesondere bei Kryptowährungen zu höheren Kosten und größerer Volatilität, da Handelsfirmen auf dem offenen Markt große Mengen BTC oder ETH beschaffen oder liquidieren mussten.

Mit dem neuen in-kind-Modell können die zugelassenen Teilnehmer direkt Krypto liefern oder erhalten – ohne Zwischenumweg über Fiat. Das senkt den Spread, verbessert die Liquidität und reduziert Reibungsverluste – vor allem in volatilen Marktphasen. ETF-Experte Eric Balchunas kommentierte die Entscheidung auf X:

„Die SEC hat gerade in-kind creation/redemption für alle Spot-Bitcoin- und Ether-ETFs genehmigt. Ein klarer Hinweis, dass bald weitere Genehmigungen folgen.“

Sein Kollege James Seyffart ergänzte, dass zukünftige Altcoin-ETFs voraussichtlich direkt mit in-kind-Struktur starten werden – ein weiterer Fortschritt in Richtung effizienter Krypto-Finanzprodukte.

Zusätzliche Maßnahmen: ETP-Mixprodukte, Optionen und Positionslimits

Parallel zur Freigabe von In-Kind-Prozessen hat die SEC weitere ETF-relevante Maßnahmen beschlossen:

  • Zulassung von kombinierten Spot-BTC/ETH-ETPs
  • Genehmigung von Optionen auf Spot-Bitcoin-ETPs sowie FLEX-Optionen
  • Erhöhung von Positionslimits auf bis zu 250.000 Kontrakte bei gelisteten BTC-Optionen
  • Einleitung von Konsultationsverfahren für weitere Large-Cap-Krypto-ETPs

Die jüngsten Produktänderungen der Cboe vom 22. Juli gelten als Vorbereitung auf eine umfassendere ETF-Expansion und wurden von ETF-Analysten als „positives Signal“ gewertet.

Die Umstellung auf In-Kind-Abwicklung ist ein technischer, aber marktstrategisch bedeutender Schritt, der ETFs auf Bitcoin und Ethereum strukturell auf eine neue Stufe hebt. Die Entscheidung der SEC verdeutlicht, dass die US-Regulierung zunehmend bereit ist, Kryptomärkte in etablierte Finanzstrukturen einzubetten – ein klares Signal an professionelle Anleger weltweit.

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