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EZB-Berater: USD-Stablecoins bedrohen uns

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  • Eine breite Anwendung von US-Dollar-Stablecoins könnte die Europäische Zentralbank vor monetäre Herausforderungen stellen. Das schreibt EZB-Berater Jürgen Schaaf in einem aktuellen Blog-Beitrag.
  • Dabei bezieht sich Schaaf vor allem auf die rapide wachsende Verbreitung der US-denominierten, wertstabilen Münzen im Euroraum. Ein Problem für die EZB, die dadurch an geldpolitischer Steuerungsmacht verliert.
  • Die Zentralbank könne beispielsweise den Geldmengenfluss und Zinssätze nicht mehr effektiv steuern, wenn US-Stablecoins den Zahlungsverkehr in Europa dominieren. Man importiere sich im Grunde die Geldpolitik aus den USA.
  • Die Folge für Schaaf: strukturelle Abhängigkeiten der EU, die im Ernstfall auch politisch instrumentalisiert werden könnte
  • “Ohne eine strategische Antwort könnten die währungspolitische Souveränität und die finanzielle Stabilität Europas erodieren”, schreibt er.
  • In Europa ist vor allem ein Stablecoin aktuell auf dem Vormarsch: USDC. Ausgegeben vom US-Unternehmen Circle, hat USDC mittlerweile mehrere Partnerschaften mit europäischen Unternehmen geschlossen.
  • Um die drohende Abhängigkeit des US-Dollar einzudämmen, schlägt Schaaf mehrere Lösungsansätze vor.
  • Zum einen könnte die EU verstärkt Euro-Stablecoins fördern und so dafür sorgen, dass diese mehr Marktanteile gewinnen. Ein paar erste Vorläufer gingen bereits Anfang des Monats an den Start.
  • Andererseits könnte die Antwort aus Brüssel sich auch in einem digitalen Euro manifestieren. Diese digitale Zentralbankwährung könnte ein stabiles, staatlich garantiertes Gegengewicht schaffen, so Schaaf.
  • Im Euroraum wird schon länger über die Einführung einer CBDC debattiert. Die EZB beschäftigt sich seit 2021 intensiv mit der Entwicklung. Im Oktober diesen Jahres soll ein Ergebnis stehen.
  • Eine Umfrage von BTC-ECHO zeigte, dass 66,5 Prozent der Befragten den digitalen Euro wegen Sicherheitsbedenken ablehnen.
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