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Digital Assets im Aufbruch: Warum 2025 das Jahr der Reifung für Krypto wird

source-logo  bitcoinnews.ch 23 S

Der CfC St. Moritz Report 2025 zeichnet ein deutliches Bild vom Umbruch in der digitalen Asset-Industrie. Die Ergebnisse der erstmals erhobenen „Pulse Sentiment Survey“ zeigen: 73 % der führenden Akteure aus Krypto, Finanzwelt und Regulierung blicken optimistisch in die Zukunft. Institutionelle Investoren prägen zunehmend das Marktgeschehen, während Stablecoins, Tokenisierung und ETFs konkrete Anwendungsfälle liefern. Der regulatorische Wandel, angeführt durch eine US-Regierung mit pro-krypto Haltung, könnte den Weg zur Mainstream-Adoption ebnen. Der Bericht stellt fest: Die Branche ist erwachsen geworden.

Der neue Reifegrad der Kryptoindustrie – Erkenntnisse vom CfC St. Moritz 2025

Die CfC-Konferenz in St. Moritz gilt seit Jahren als exklusives Forum für den Austausch zwischen Krypto-Elite, traditioneller Finanzwelt und Regulierungsbehörden. Der nun erstmals veröffentlichte „CfC St. Moritz Report“ bietet eine tiefgehende Analyse der Stimmungen, Trends und Herausforderungen, die das digitale Asset-Ökosystem im Jahr 2025 prägen.

Stimmungsbild: Stabiler Optimismus mit Realismus

Das Herzstück des Reports bildet die „Pulse Sentiment Survey“, eine branchenweite Umfrage unter 231 Führungskräften. Das Ergebnis: Ein positiver Stimmungsindex von 73 % – deutlich, aber nicht euphorisch. Diese Zahl spiegelt eine Industrie wider, die sich von kurzfristiger Hype-Volatilität entfernt und strategisch auf nachhaltiges Wachstum setzt.

Institutionalisierung schreitet voran

Der Einfluss traditioneller Finanzinstitutionen auf den Kryptomarkt hat deutlich zugenommen. 65 % der Umfrageteilnehmenden sehen etablierte Finanzakteure entweder als dominante Marktteilnehmer oder gleichberechtigt mit Retail-Investoren. Diese Entwicklung verändert Marktmechanik, Liquidität und Risikostruktur grundlegend. ETFs spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie machen Krypto für konservative Investoren zugänglich – ohne technische Hürden oder regulatorische Komplexität.

Stablecoins als erste „Killer-App“

Stablecoins haben sich als praktikable Lösung für Zahlungsverkehr, Treasury-Funktionen und grenzüberschreitende Transaktionen etabliert. Mit einem Wachstum von 71 % im Vorjahr und einem Gesamtmarktwert von über 200 Milliarden USD positionieren sie sich als tragende Säule des digitalen Finanzsystems. Die zunehmende Integration in institutionelle Prozesse – wie etwa bei der Bank of America – unterstreicht diese Entwicklung.

Tokenisierung: Vom Buzzword zur Marktinfrastruktur

Tokenisierte Geldmarkt- und Anleihefonds gelten als nächste große Innovation. Sie ermöglichen die Nutzung traditioneller Assets innerhalb digitaler Ökosysteme – effizient, transparent und programmierbar. Laut Boston Consulting Group könnte das Marktvolumen tokenisierter Fonds bis 2030 auf 600 Milliarden USD wachsen. Erste Anwendungen wie BlackRocks BUIDL-Fonds weisen den Weg.

Regulierung: Wende in den USA mit globaler Strahlkraft

Die politische Kehrtwende in den USA könnte ein Gamechanger werden. Mit der neuen Regierung und einem regulatorischen Kurswechsel – weg vom restriktiven Gensler-Kurs – stehen die Zeichen auf Öffnung. Der globale Wettbewerb dürfte sich dadurch intensivieren. In der Schweiz wird dies mit gemischten Gefühlen beobachtet: Ergänzung oder Verdrängung – das bleibt offen.

Öffentliche vs. private Blockchains – ein Paradigmenwechsel

Offene, permissionless Blockchains gewinnen an Akzeptanz – auch bei TradFi-Akteuren. Experten wie Prof. Fabian Schär betonen, dass echte Interoperabilität, Atomic Settlements und Composability nur auf öffentlichen Netzwerken möglich sind. Damit geraten private Ketten, lange bevorzugt von Banken, unter Druck. Gleichzeitig entstehen neue Herausforderungen: Datenschutz, Haftungsfragen und regulatorische Klarheit.

Staking, DeFi, Infrastruktur – wohin fließt das Kapital?

Die zentralen Investmentthemen der kommenden Monate sind klar umrissen: Infrastruktur, regulatorische Compliance und Ertragsmodelle wie Staking und Tokenisierung stehen im Fokus. Der Markt erwartet eine stärkere Konsolidierung und den Durchbruch fundierter Projekte mit echtem Mehrwert. Web3 und AI bleiben dabei Randthemen – noch fehlt es an massentauglichen Use Cases.

Fazit: Von der Disruption zur Integration

Der CfC St. Moritz Report 2025 zeigt eine Branche im Wandel – nicht in der Krise, sondern auf dem Weg zur Integration. Die Stimmung ist optimistisch, aber reflektiert. Die Dynamik ist intakt, aber fokussierter. Das Jahr 2025 markiert keinen Hype-Zyklus, sondern den nächsten Reifeschritt: Digital Assets werden Teil der etablierten Finanzwelt – mit neuen Chancen, aber auch neuen Regeln.

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