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Stablecoin vs. CBDC: Der Kampf um die Zukunft des Geldes

source-logo  bitcoinnews.ch 16 Mai 2025 08:20, UTC

Stablecoins und CBDCs – zwei Begriffe, die zunehmend die Welt der digitalen Finanzen prägen. Beide versprechen Stabilität in einem volatilen Krypto-Universum, doch sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Stablecoins von privaten Unternehmen emittiert werden, stehen CBDCs – Central Bank Digital Currencies – unter staatlicher Kontrolle. Die Frage, wer am Ende gewinnt, ist nicht nur technisch, sondern vor allem politisch und wirtschaftlich geprägt.

Stablecoins wie USDT (Tether), USDC (Circle) oder DAI (MakerDAO) sind längst fester Bestandteil des Kryptomarktes. Sie dienen als Brücke zwischen Fiatgeld und Kryptowährungen, ermöglichen Arbitragegeschäfte, günstige Transfers und dezentrale Finanzanwendungen (DeFi). Der große Vorteil: Sie funktionieren rund um die Uhr, sind global zugänglich und benötigen keine zentrale Instanz für Transaktionen. Doch genau hier liegt ihr Schwachpunkt – regulatorisch sind viele Stablecoins Grauzonenprodukte. Die Deckung durch reale Reserven ist nicht immer transparent, und das Vertrauen der Nutzer basiert oft auf Annahmen, nicht auf überprüfbaren Garantien.

CBDCs hingegen entspringen der Idee, staatliches Geld in die digitale Welt zu übertragen. Ob eNaira in Nigeria, e-CNY in China oder der geplante digitale Euro – sie alle zielen auf sichere, kontrollierbare und regulierte Alternativen zum Bargeld. Eine CBDC wäre rechtlich ein gesetzliches Zahlungsmittel, mit voller Rückendeckung durch die jeweilige Zentralbank. Doch dieser Vorteil hat einen Preis: Datenschutz und Dezentralität geraten in den Hintergrund. In einer Welt der digitalen Staatswährungen wäre jede Transaktion potenziell nachvollziehbar – ein Paradies für Kontrolleure, ein Albtraum für Datenschützer.

Wer gewinnt also? Stablecoins oder CBDCs? Die Antwort hängt vom Kontext ab. In autoritären Staaten könnte die CBDC zur digitalen Fessel werden, in liberalen Demokratien vielleicht zur bequemen Ergänzung des Bargelds. Stablecoins dagegen könnten trotz regulatorischem Druck weiterhin eine wichtige Rolle in der Kryptoökonomie spielen – vor allem, wenn sie dezentral, transparent und besichert bleiben.

Am wahrscheinlichsten ist ein Nebeneinander: CBDCs für den Massenmarkt und staatliche Zahlungen, Stablecoins für den freien Markt, Innovation und DeFi. Der Sieger wird nicht nur durch Technik, sondern durch Vertrauen, Regulierung und geopolitische Interessen bestimmt. Noch ist das Rennen offen.

bitcoinnews.ch