Anthony Pompliano, Mitgründer von Morgan Creek Digital und einer der bekanntesten Bitcoin-Befürworter, bereitet den Start eines neuen, BTC-zentrierten Investmentvehikels vor. Wie die Financial Times am 13. Juni unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, soll das neue Unternehmen mit dem Namen ProCapBTC bis zu 750 Millionen US-Dollar einwerben. Die Finanzierung soll durch eine Fusion mit dem SPAC (Special Purpose Acquisition Company) Columbus Circle Capital 1 erfolgen.
Die Kapitalstruktur sieht laut Bericht 500 Millionen US-Dollar in frischem Eigenkapital und zusätzlich 250 Millionen US-Dollar in wandelbaren Schuldverschreibungen (Convertible Debt) vor. Die Vertragsbedingungen sind noch nicht final, jedoch wird ein offizieller Deal bereits für die kommende Woche erwartet.
SPAC-Partnerschaft mit wachsendem Krypto-Fokus
Die geplante Fusion mit Columbus Circle Capital 1 ist Teil einer wachsenden Strategie, über Börsenmäntel (Blank Check Companies) Zugang zu neuen Technologien zu gewinnen – insbesondere im Bereich digitaler Vermögenswerte. Die SPAC wurde im Mai 2025 mit 250 Millionen US-Dollar Startkapital an der US-Börse gelistet und wird von Cohen & Company Capital Markets unterstützt. Diese Investmentbank hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf die Krypto-Industrie spezialisiert.
Cohen & Company, ein traditionsreiches Unternehmen mit Wurzeln im klassischen Kapitalmarktgeschäft, bietet mittlerweile auch Beratung, Steuerlösungen und Prüfungsleistungen für Kryptobörsen, Token-Emittenten, NFT-Plattformen und DeFi-Projekte an. Mit Columbus Circle Capital 1 fokussiert man sich ausdrücklich auf Fusionen mit Unternehmen aus dem Blockchain- und Zahlungssektor.
Pompliano ist bereits mit einem anderen SPAC aktiv. ProCap Acquisition, das im April an die Nasdaq ging, sammelte ebenfalls 250 Millionen US-Dollar durch den Verkauf von 25 Millionen Einheiten zu jeweils 10 US-Dollar ein. ProCapBTC wäre also ein zweiter Anlauf, um gezielt Bitcoin-Exposure im institutionellen Umfeld zu fördern.
Bedeutung für den institutionellen Bitcoin-Markt
Obwohl Pompliano die Gerüchte über ProCapBTC bislang nicht offiziell bestätigt hat, wäre ein solcher Schritt ein weiterer Beweis für die zunehmende institutionelle Akzeptanz von Bitcoin. Nachdem im Januar 2024 erstmals Bitcoin-Spot-ETFs in den USA zugelassen wurden und große Akteure wie BlackRock und Fidelity aktiv geworden sind, wächst das Interesse an direkten, strukturierten Investitionsmöglichkeiten in Bitcoin – insbesondere bei Fondsmanagern, Versicherungen und Family Offices.
Ein Volumen von 750 Millionen US-Dollar würde ProCapBTC auf Anhieb zu einem der größten dedizierten Bitcoin-Vehikel außerhalb des ETF-Sektors machen. Anders als börsengehandelte Fonds könnte eine solche Struktur mehr operative Flexibilität bieten, beispielsweise bei OTC-Handel, strategischen Partnerschaften oder Beteiligungen an Infrastrukturprojekten im Bitcoin-Ökosystem.
Die Idee, über SPACs Zugang zu kapitalintensiven Krypto-Strategien zu schaffen, ist dabei nicht neu – doch Pompliano gehört zu den ersten, die den Weg mit klarem Fokus auf Bitcoin allein gehen. Das signalisiert nicht nur Vertrauen in die langfristige Preisentwicklung, sondern auch in Bitcoin als strategischen Vermögenswert für Unternehmensbilanzen und institutionelle Portfolios.
Bitcoin rückt weiter ins Zentrum institutioneller Kapitalallokation
Wenn sich die Pläne bestätigen, steht mit ProCapBTC ein weiterer Meilenstein bevor: Die zunehmende Verflechtung von traditionellem Finanzmarkt und Bitcoin nimmt Gestalt an. Der geplante SPAC-Merger zeigt, dass die Nachfrage nach Bitcoin-Investmentprodukten weit über ETFs hinausgeht.
In einem Umfeld makroökonomischer Unsicherheit, steigender Schulden und wachsender Zweifel an Fiat-Systemen könnten solche Vehikel für viele Investoren eine attraktive Alternative werden. Die Entscheidung von Pompliano, gezielt auf Bitcoin zu setzen, passt in eine Reihe strategischer Verschiebungen: von Bitcoin als spekulatives Asset hin zu Bitcoin als globaler Wertspeicher mit institutionellem Rückgrat.