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Vizepräsident JD Vance äußert sich zur US-Bitcoin-Reserve

source-logo  blocktrainer.de 29 Mai 2025 10:48, UTC

JD Vance, der Vizepräsident der USA, hat sich auf der in Las Vegas stattfindenden Bitcoin-Konferenz zur Bitcoin-Reserve der Vereinigten Staaten geäußert. Dabei betonte er die strategische Relevanz des Assets – auch für den Konkurrenzkampf mit China. KI- und Krypto-Zar David Sacks und Bo Hines, das Sprachrohr des Weißen Hauses für Kryptowährungen, sprachen außerdem über die potenziellen Bitcoin-Käufe der Vereinigten Staaten.

Trump-Team auf der Bitcoin-Konferenz

Nachdem Donald Trump im vergangenen Jahr auf der Bitcoin-Konferenz eine viel beachtete Rede gehalten hat, in der er unter anderem versprochen hat, eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA zu etablieren, ist in diesem Jahr nun sein Team vor Ort.

Vizepräsident JD Vance, KI- und Krypto-Zar David Sacks und Bo Hines, der leitende Direktor des Krypto-Beirats, waren auf der Bühne, um über die Bitcoin-Pläne der USA zu sprechen.

Dabei gab es unter anderem relevante Informationen dazu, wie es mit der strategischen Bitcoin-Reserve der USA und potenziellen Käufen des Assets weitergehen könnte – und warum Bitcoin aus Sicht der Trump-Administration so relevant ist.

JD Vance über die Bitcoin-Reserve

Der wohl meistbeachteteste Auftritt in diesem Jahr war der von JD Vance, dem Vizepräsidenten der USA. Obwohl schon seit längerer Zeit bekannt ist, dass der 40-Jährige privat Bitcoin besitzt, stand er bislang nicht im Mittelpunkt der Pro-Bitcoin-Politik der Trump-Administration.

Entsprechend waren die Marktbeobachter gespannt, was der ehemalige Senator vom US-Bundesstaat Ohio zu Bitcoin zu sagen hat. Vance teilte mit, immer noch eine „beträchtliche Menge“ Bitcoin zu besitzen.

Außerdem betonte er, dass er glaube, dass sich die Anzahl der US-amerikanischen Bitcoin-Besitzer in absehbarer Zeit verdoppeln werde.

Ich glaube, dass 50 Millionen Amerikaner Bitcoin besitzen. Und ich glaube, dass es in Kürze 100 Millionen sein werden.
JD Vance

„Ich glaube, dass 50 Millionen Amerikaner Bitcoin besitzen. Und ich glaube, dass es in Kürze 100 Millionen sein werden." – US-Vizepräsident @JDVance! 🇺🇸👀 pic.twitter.com/wNJvEgTCGE

— Blocktrainer (@blocktrainer) May 28, 2025

Auch zur Bitcoin-Reserve der USA, die Präsident Trump per Dekret geschaffen hat, verlor der Vizepräsident ein paar Worte. Dabei erklärte er, dass er Bitcoin als einen strategisch relevanten Vermögenswert für die Regierung der USA ansieht.

Aber ich denke, dass Bitcoin im nächsten Jahrzehnt ein strategisch wichtiger Vermögenswert für die Vereinigten Staaten sein wird. Das ist einer der Gründe, warum Präsident Trump mit der Hilfe unseres großartigen KI-Spezialisten David Sacks die Bitcoin-Reserve ins Leben gerufen hat – weil wir die strategische Bedeutung von Bitcoin für die Regierung der Vereinigten Staaten in Bewegung setzen wollen.
JD Vance

US-Vizepräsident @JDVance sieht in Bitcoin ein strategisch wichtiges Asset für die US-Regierung! 🇺🇸

Deshalb habe @realDonaldTrump die strategische Bitcoin-Reserve gestartet, so Vance. 🔥 pic.twitter.com/MZnq8ZUNmo

— Blocktrainer (@blocktrainer) May 28, 2025

Vance fuhr fort, indem er im Kontext der Bitcoin-Reserve auch auf den Konkurrenzkampf mit China verwies. Die USA könne sich, so der Vizepräsident, einen Vorteil verschaffen, da sich Peking von Bitcoin abgewandt hat.

Wir wissen, dass die Volksrepublik China Bitcoin nicht mag. Nun, wir sollten uns fragen: Warum ist das so? Warum ist unser größter Widersacher ein solcher Gegner von Bitcoin? Und wenn die Kommunistische Republik China sich von Bitcoin abwendet, dann sollten die Vereinigten Staaten vielleicht auf Bitcoin setzen. Und das ist eines der Dinge, die wir tun werden.
JD Vance

Auch Donald Trump hat oft den Wettbewerb mit China als Grund für seine Pro-Bitcoin-Politik angeführt. Doch der US-Präsident unterstrich dabei eher, dass sich das „Reich der Mitte“ ebenfalls für Krypto interessiere und die USA entsprechend der Vorreiter sein müssen.

Werden die USA Bitcoin kaufen?

Noch ist unklar, ob die USA auch tatsächlich Bitcoin kaufen werden. Bo Hines, der leitende Direktor des „Presidential Council of Advisors for Digital Assets“ und sozusagen das Sprachrohr des Weißen Hauses in Krypto-Angelegenheiten, betont immer wieder, dass die USA so viele Bitcoin wie möglich haben wollen.

Außerdem arbeite man daran, so Hines, Wege zu finden, wie man budgetneutral – also ohne Kosten für die Steuerzahler – die Bitcoin-Reserve vergrößern kann, wie es das Dekret von Donald Trump erlaubt.

Dies ist ein Vermögenswert, den wir uns im Namen des amerikanischen Volkes zunutze machen sollten, und wir arbeiten in unserer Arbeitsgruppe eifrig daran, budgetneutrale Wege zu finden, wie wir mehr anhäufen können. [...] Wir wollen so viel, wie wir bekommen können. [...] Und in dieser SBR haben wir zwei Dinge gesagt: Erstens, wir wollen mehr anhäufen; und zweitens, wir werden keine Bitcoin verkaufen, die wir möglicherweise in der US-Regierung haben – Punkt.
Bo Hines

Das Sprachrohr des Weißen Hauses für Kryptowährungen, @BoHines, hat erneut betont, dass …

-die USA so viele Bitcoin wie möglich haben wollen 🇺🇸
-die Trump-Administration zwischen Bitcoin und Krypto unterscheidet 🔥
-daran gearbeitet wird, budgetneutral weitere BTC zu kaufen 🛒 pic.twitter.com/rqPbdLzzWM

— Blocktrainer (@blocktrainer) May 27, 2025

David Sacks, der KI- und Krypto-Zar der USA, hat sich ebenfalls zu potenziellen Bitcoin-Käufen der USA geäußert. Als er bei dem Fireside-Chat mit den Winklevoss-Zwillingen darauf angesprochen wurde, erklärte er, dass Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent dafür bereits die Autorität haben.

Die Durchführungsverordnung zur Errichtung der strategischen Bitcoin-Reserve erlaubt es der Regierung, mehr zu kaufen, wenn dies budgetneutral geschehen kann. Wenn also entweder das Handelsministerium oder das Finanzministerium herausfinden kann, wie es finanziert werden kann, ohne die Schulden zu erhöhen, dann ist es ihnen erlaubt, diese Programme zu erstellen.
David Sacks

KI- und Krypto-Zar @DavidSacks47 hat gerade erklärt, dass die USA weitere Bitcoin kaufen können, wenn dies budgetneutral geschieht. 🇺🇸

Dafür müssen Handelsminister @HowardLutnick oder Finanzminister @SecScottBessent, die die Autorität dafür haben, von der Idee überzeugt sein. 👀 pic.twitter.com/xkVylO0W29

— Blocktrainer (@blocktrainer) May 28, 2025

Sacks erklärte weiter, dass es entsprechend Handelsminister Howard Lutnick oder Finanzminister Scott Bessent, die beide große Bitcoin-Befürworter sind, davon zu überzeugen gilt.

Wenn wir also Howard Lutnick, den Handelsminister, oder Scott Bessent, den Finanzminister, davon überzeugen können, Bitcoin zu kaufen, und sie eine Lösung finden, wie wir das finanzieren können – ohne eine neue Steuer oder eine Erhöhung der Schulden, vielleicht indem wir das Geld aus einem anderen Programm nehmen, das es nicht nutzt – dann könnten wir möglicherweise mehr Bitcoin erwerben.
David Sacks

Damit könnte er beispielsweise auf die Option angespielt haben, Mittel des Exchange Stabilization Fund (ESF) in Bitcoin zu investieren.

Die wohl vielversprechendste Möglichkeit, wie die USA Bitcoin kaufen und gleichzeitig ihr Schuldenproblem adressieren können, sind aber Bitcoin-gestützte Staatsanleihen, sogenannte BitBonds.

Bitbonds sind mittlerweile so beliebt, dass sogar der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, auf der Bitcoin-Konferenz versprach, sich dafür einzusetzen, dass seine Stadt diese emittieren wird.

Außerdem gibt noch den Gesetzentwurf von Senatorin Cynthia Lummis, der vorsieht, dass die USA in fünf Jahren einen Bitcoin-Bestand von 1 Million Coins aufbauen werden.

Der „Bitcoin Act“, der mittlerweile mehrere Co-Sponsoren hat, konzentriert sich ebenfalls auf budgetneutrale Möglichkeiten wie die Neubewertung der Goldzertifikate, wodurch mehr als 800 Milliarden US-Dollar für Bitcoin-Käufe frei werden könnten.

Auf der Konferenz teilte Lummis mit, dass Trump ihren Gesetzentwurf unterstützen würde. Nichtsdestotrotz scheint es noch eine große Hürde zu sein, dass genügend Politiker im Kongress für den „Bitcoin Act“ stimmen, sodass dieser auf dem Tisch des Präsidenten zur Unterzeichnung landen kann.

JD Vance teilte in seiner Rede überdies humoristisch mit, dass er am Vortag gerne mit Cynthia Lummis beim Abendessen gesprochen hätte, diese ihn aber versetzt habe.

Ich sollte gestern Abend mit Cynthia Lummis zu Abend essen. Wir hatten gestern eine kleine Veranstaltung und ich sah mich um und fragte: „Wo zum Teufel ist Cynthia Lummis?“ Und jemand sagte: „Nun, sie hat ein Abendessen, zu dem sie gehen musste.“ Und ich sagte: „Ich bin der Vizepräsident – wenn sie nicht gerade mit dem Präsidenten zu Abend isst, hat Cynthia keine Ausrede, diese Veranstaltung zu schwänzen.“ Aber wir lieben Cynthia, und ich weiß, dass sie eine der großen Fürsprecherinnen Ihrer Branche im Kongress der Vereinigten Staaten ist.
JD Vance

Andere Nationen warten nicht mehr

Seitdem im Raum steht, dass die größte Volkswirtschaft der Welt bald Bitcoin kaufen könnte, war bereits abzusehen, dass andere Nationen nicht zögern, sondern den USA zuvorkommen werden.

Kirgistan hat laut einem hochrangigen Binance-Mitarbeiter bereits zugesagt, eine Bitcoin-Reserve zu etablieren. Währenddessen hat Abu Dhabis Staatsfonds Mubadala Investment im vierten Quartal vergangenen Jahres erstmals in Bitcoin-Spot-ETFs investiert und daraufhin die Position vergrößert.

Auf der Bitcoin-Konferenz gab es schließlich noch die Verkündung, dass Pakistan jetzt eine Bitcoin-Reserve starten wird. Der CEO des Pakistan Crypto Council betonte dabei, dass sich das südasiatische Land von den USA habe inspirieren lassen.

Im Angesicht der weiter voranschreitenden staatlichen Adoption von Bitcoin, die Donald Trump selbst befeuert hat, wäre es wohl nicht so schlau, wenn die USA sich den Rang ablaufen lassen, indem sie lediglich die circa 200.000 konfiszierten Bitcoin halten und keine Zukäufe tätigen.

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