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Dogecoin verliert an Schwung: Charttechnik deutet auf längere Ruhephase hin

source-logo  coin-update.de 19 Juni 2025 03:52, UTC

Dogecoin (DOGE), die wohl bekannteste Meme-Kryptowährung der Welt, könnte nach Meinung erfahrener Marktbeobachter kurz vor einer erneuten Schwächephase stehen. Der bekannte Charttechniker Tony „The Bull“ Severino, CMT, veröffentlichte am 17. Juni ein Monatschart, das deutliche Parallelen zu früheren Tops erkennen lässt – mit möglicherweise ernüchternden Folgen für Anleger.

Die aktuelle Monatskerze zeigt DOGE bei 0,1694 US-Dollar, ein Rückgang von etwa 2,3 % im Tagesverlauf. Doch mehr als der Tagesverlauf zählt für Severino das große Bild. Und das verheißt wenig Gutes.

Wiederholt sich Dogecoins Geschichte?

In seiner Chartanalyse markiert Severino drei auffällige Preiszonen mit schwarzen Pfeilen. Jede dieser Marken kennzeichnet laut ihm einen Höhepunkt im Dogecoin-Zyklus, der in der Folge jeweils in einen langen Abwärtstrend mündete:

  • Januar 2018: DOGE erreichte kurzzeitig die 2-Cent-Marke, fiel danach jedoch auf fast null zurück.
  • Mai 2021: Die große Hype-Phase rund um Elon Musk katapultierte den Kurs auf knapp 0,70 Dollar – es folgte ein zweijähriger Abverkauf.
  • Mai 2025: Der letzte Aufwärtstrend endete unterhalb von 0,26 Dollar. Seither fiel der Kurs erneut unter die psychologisch wichtige 20-Cent-Grenze.

Unterhalb des Preisdiagramms nutzt Severino den langfristigen MACD-Indikator (LMACD), eine bewährte Methode zur Messung von Trendstärke und -richtung. In früheren Zyklen waren starke grüne Histogrammbalken ein Vorbote explosiver Anstiege – gefolgt von roten Balken, sobald die Käuferkraft nachließ.

Dogecoin 1M LMACD looks like it wants to roll over and play dead pic.twitter.com/PcuSKMk6pk

— Tony "The Bull" Severino, CMT (@TonyTheBullCMT) June 17, 2025

Aktuell zeigt der Indikator ein negatives Histogramm von –0,0263 bei einem MACD-Signalwert von 0,1704 und einem Hauptwert von 0,1440. Dies entspricht laut Severino den frühen Phasen früherer Bärenmärkte wie 2018 und 2022.

Seine Schlussfolgerung:

„Der monatliche Oszillator sieht so aus, als wolle er sich einrollen und tot stellen.“

Technische Lage bleibt angespannt

Charttechnisch befindet sich Dogecoin aktuell in einem breiten Seitwärtskanal zwischen:

  • Unterstützung bei rund 0,05 Dollar (Boden des letzten Zyklus),
  • Widerstand bei rund 0,48 Dollar (Swing-High Ende 2021).

Sollte DOGE unter das April-Tief von etwa 0,13 Dollar fallen, droht laut Severino ein abrupter Abverkauf – mit möglichem Rückgang bis zum Tiefpunkt des letzten Zyklus bei 0,0491 Dollar. Ohne frische Kaufkraft dürfte sich der aktuelle Abwärtstrend weiter fortsetzen.

Besonders kritisch: Der LMACD zeigt keine Anzeichen einer Umkehr – im Gegenteil. Momentum und Volumen nehmen ab. Das bedeutet: Bären haben aktuell die Oberhand, und Bullen müssten rasch zurückkehren, um das technische Bild zu retten.

Makrolage dämpft die Stimmung zusätzlich

Auch außerhalb der Charts zeigt sich ein schwieriges Umfeld:

  • Die allgemeine Liquidität im Kryptomarkt ist rückläufig, vor allem in den Sommermonaten.
  • Geopolitische Spannungen zwischen Israel und Iran verstärken die Risikoaversion.
  • Die US-Zentralbank (Fed) zögert weiterhin mit Zinssenkungen, was riskante Assets wie Kryptowährungen unter Druck setzt.

Dogecoin ist in seiner Funktion als Meme-Coin besonders stark von spekulativer Dynamik abhängig. Doch technische Trader achten eher auf Trends und Momentumindikatoren als auf virale Tweets. Und diese zeigen aktuell klar nach unten.

Spielt Dogecoin wirklich nur tot – oder ist der Hype vorbei?

Die Chartanalyse von Tony Severino legt nahe, dass Dogecoin sich erneut in einem langfristigen Abwärtstrend befindet. Der jüngste MACD-Crossover erinnert stark an frühere Marktzyklen, die jeweils in jahrelangen Kursverlusten mündeten.

Ob DOGE tatsächlich „nur spielt“ oder langfristig an Relevanz verliert, wird davon abhängen, ob es dem Coin gelingt, über 0,20 Dollar zurückzukehren und gleichzeitig das April-Tief zu verteidigen. Solange das nicht geschieht, ist Vorsicht geboten.

Für Anleger, die langfristig orientiert sind, könnte dies ein Zeitpunkt zur Beobachtung und nicht zum Handeln sein. Denn wie Severino resümiert:

„Wenn ein Hund ruhig atmet, heißt das nicht, dass er wach ist. Vielleicht schläft er nur. Vielleicht ist es aber auch vorbei.“

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