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IOTA Token soll 2026 stärker an reale Nutzung gekoppelt werden: Dom Schiener

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  • Dom Schiener sagt im letzten AMA des Jahres: IOTA ist nach „Rebased“ produktionsreif, 2026 zählt Handels-Adoption.
  • Kenia soll in Q1 2026 on-chain gehen; der Token soll stärker an reale Nutzung gekoppelt werden.

IOTA Gründer Dom Schiener hat im Jahresend-AMA am 18. Dezember die Ziele für das nächste Jahr benannt. Nachdem in 2025 mit “Rebased” sei der technische Reset gelungen ist, soll 2026 die reale Adoption mit Mittelpunkt stehen, damit IOTA aus der reinen „Markt-Beta“-Schublade herauskommt.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen IOTA-Layer-1, weil ich wirklich glaube, dass IOTA heute zu den ältesten Layer-1-Projekten gehört – aber ohne technische Altlasten“, sagte Schiener.

„Das ist ein großer Vorteil, denn ich kann heute ehrlich sagen: IOTA ist produktionsreif. Wenn wir uns heute mit einem Land an einen Tisch setzen, kann ich sehr selbstbewusst sagen: Wir bekommen eure Millionen Transaktionen pro Jahr oder pro Monat auf das IOTA-Mainnet – ohne Unterbrechungen, ohne Sicherheitsprobleme und ohne diese ständigen Kinderkrankheiten.“

Schiener stellte klar, dass die Rebase-Entscheidung nicht aus „Tech-Eitelkeit“ kam, sondern weil sich der Markt verändert habe. „Wir haben gemerkt: Man konkurriert in diesem Markt nicht mehr über Technologie. Man kann nicht mehr mit hübsch klingenden Worten kommen und sagen: ‚Ich bin jetzt zk-Layer 2‘ oder Omptimistic Rollup‘ – das interessiert niemanden mehr“, sagte er.

“Heute geht es darum, auf der Anwendungsebene zu konkurrieren: um Adoption und darum, wie viel davon wirklich greifbar auf dem Mainnet passiert. Und genau deshalb mussten wir den Layer 1 grundsätzlich verändern,” so der IOTA Gründer.

Mit Rebased seien drei Dinge zusammengekommen: programmierbare Layer-1-Smart-Contracts, volle Dezentralisierung und Token-Utility durch Staking. “Mit Rebased haben wir endlich Smart Contracts direkt auf Layer 1“, sagte Schiener.

„Diese Smart Contracts verbrauchen IOTA-Token, um Gebühren und Rechenleistung zu bezahlen. Und wir haben die Move-VM eingeführt – damit laufen Move-Smart-Contracts auf dem IOTA-Layer-1. Move ist aus meiner Sicht neben Solidity die spannendste Sprache, weil sie sicherer ist, robuster ist und gleichzeitig für Entwickler nicht schwer zu lernen.“

Zur Dezentralisierung verwies er auf den endgültigen Abschied vom Coordinator und einen wachsenden Validator-Satz: „Jetzt ist das Netzwerk vollständig dezentral. Wir sind bei ungefähr 80 bis 100 Validatoren“, sagte Schiener. „Und das wirklich Spannende ist: Ihr könnt jetzt selbst einen Validator aufsetzen, das Netzwerk absichern – ihr braucht im Grunde nur Infrastruktur und ein bisschen IOTA-Stake.“

Performance und Skalierung sollten den „Production“-Anspruch untermauern. „Das Netzwerk ist unglaublich schnell – Transaktionen werden in weniger als einer Sekunde bestätigt, genau gesagt in 400 Millisekunden“, sagte er. „Und es ist extrem skalierbar: Wir sind bei mehr als 50.000 Transaktionen pro Sekunde, die wir leisten können.“

Für Anfang 2026 kündigte er das Upgrade „Starfish“ an, das „noch performanter, resilienter und schneller“ werden soll.

IOTA In 2026

Schiener sagte offen, dass IOTA bewusst nicht dem üblichen Krypto-Playbook aus Memecoins, NFT-Hypes oder breit gestreuter DeFi-Expansion folgt. „Vor ungefähr anderthalb Jahren haben wir gesagt: Wir gehen all-in auf Handel“, sagte er. „Wir haben fast alles andere zurückgefahren – inklusive eines großen Teils der klassischen Ökosystem-Entwicklung – und fokussieren uns auf Trade, weil wir dort die erste echte Validierung gesehen haben. Das ist der Bereich, in dem wir Produkt-Markt-Fit gefunden haben.“

TWIN beschreibt er als Produkt-Suite für Trade-Digitalisierung, Tokenisierung, Trade Finance und Stablecoin-Payments. “TWIN ist im Kern eine Produkt-Suite: Erstens digitalisieren wir Handel – wir schaffen Papierdokumente ab und bringen sie in eine digitale Form“, sagte Schiener. „Wir tokenisieren diese Daten als Assets, damit sie grenzüberschreitend geteilt werden können. Und genau dort ergibt eine Blockchain wie IOTA als ‚Single Source of Truth‘ Sinn: Daten sind authentisch, der Ursprung ist nachvollziehbar, und sie sind manipulationssicher.“

Der Markt sei groß genug, um IOTA strukturell zu tragen: „Der grenzüberschreitende Handel ist ein Drittel der globalen Wertschöpfung – rund 30 Billionen Dollar pro Jahr“, sagte Schiener. „Das ist genau die Art Markt, in der IOTA genutzt werden kann und in der Millionen Transaktionen pro Tag entstehen können – durch Sendungen, digitale Produktpässe, Identitäten und Zahlungen. Ich will ein Supply-Chain-Typ sein – ich will kein Krypto-Typ sein.“

Afrika im Fokus

Als stärkstes Adoptionssignal nannte Schiener die Partnerschaft mit der African Continental Free Trade Area (AfCFTA). „Das war aus meiner Sicht der größte Adaptionsfall in der Geschichte von IOTA, und ich bin unglaublich stolz, Teil davon zu sein“, sagte er. „Nach Monaten von Gesprächen und Präsentationen konnten wir sie davon überzeugen, dass IOTA einer ihrer Partner auf der Mission sein sollte, Handel zu digitalisieren. Das ist genau die Vision, die wir vor zehn Jahren hatten – und jetzt passiert sie tatsächlich.“

Operativ wurde er für Q1 2026 konkret: „Kenia geht im ersten Quartal 2026 live auf dem IOTA-Mainnet“, sagte Schiener. „Wir haben über das letzte Jahr in einer Pilotphase vor allem den Blumenhandel digitalisiert. Und jetzt werden im ersten Quartal alle Commodities in Kenia eingeschaltet – dann kann man wirklich sagen: Kenia ist on-chain auf IOTA.“ Ghana sei als nächster Schritt geplant; insgesamt stellte er für 2026 „drei bis fünf Länder“ als realistische Spanne für Anbindungen in Aussicht.

Zum Schluss adressierte Schiener die Token-Frage. Länder würden eigene Validatoren betreiben und IOTA staken, um Sicherheit und Neutralität zu gewährleisten – und IOTA arbeite daran, den Token enger an das Trade-Ökosystem zu koppeln. „Eine der wichtigsten Arbeiten, die wir gerade machen, ist: Wie nimmt der IOTA-Token wirklich an dem Wachstum dieses gesamten Trade-Ökosystems teil?“, sagte er. „Und wenn wir auch nur ein Prozent des globalen Handels erreichen, will ich, dass für jeden offensichtlich ist: Das erzeugt X an Wert für den IOTA-Token selbst.“

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