Mit IOTA Rebased soll dem weit abgestürzten Altcoin ein Comeback gelingen. IOTA Stiftungschef Dominik Schiener stellte sich einer Fragestunde zum Protokollwechsel – aber weicht beim Thema Startdatum erneut aus.
Zu seinen besten Zeiten zählte IOTA in 2018 zu den zehn wertvollsten globalen Kryptowährungen – heute ist der traditionsreiche Altcoin auf einen Platz um die 100 abgerutscht, gemessen an der Marktkapitalisierung. Aber seit November 2024 keimt Hoffnung auf ein Comeback auf, als der Plan IOTA Rebased präsentiert wurde. Stiftungsdirektor Dominik Schiener machte den weitreichenden Protokollwechsel bei IOTA zur Chefsache und sucht dementsprechend auch das Gespräch mit der Community. Die jüngste Online-Fragestunde von Schiener und Mitstreitern zum Stand der Vorbereitungen für IOTA Rebased hat GM Zeus INV auf X zusammengefasst, werfen wir einen Blick auf Details:
– Mit IOTA Rebased wird Staking ermöglicht, 10 bis 15 Prozent Jahreszins auf hinterlegte IOTA werden versprochen. Schiener empfiehlt, diese Option von „Tag Eins“ wahrzunehmen.
– Aber wann wird „Tag Eins“ für IOTA Rebased sein? Das Team arbeite daran, „so schnell wie möglich fertig zu werden“, zitiert GM Zeus INV den IOTA Chef Schiener. Hinweise auf einen Lauch im 1. Quartal, also bis Ende des Monats, seien weiter aktuell. „Enthusiasten“ sollen laut Schiener auf Github die Entwicklungsfortschritte beobachten.
– Schiener verweist weiter auf Arbeit hinter den Kulissen. Sicherheitstests, Integration bei Kryptobörsen und Aufbewahrungsdienste für IOTA Rebased sind hier noch in der Mache.
– Unsere Analyse aus der vergangenen Woche kam zu dem Schluss, dass IOTA Rebased länger als angenommen bis zum Debüt brauchen werde.
– Die IOTA Rebased Integration bei führenden Kryptobörsen wird als „nicht verhandelbar“ vor dem Launch eingestuft, hier sind Verzögerungen erfahrungsgemäß vorprogrammiert. Auch für die offizielle IOTA Wallet Firefly braucht es Nachfolger.
– Der Clou bei IOTA Rebased soll das Modul Move VM werden, welches bisher bei SUI Erfolge feiert und auch von Aptos übernommen wurde. Ein Namenservice und differenzierte Gebühren sollen die Move VM in der IOTA Rebased Version von anderen unterscheiden.
– Eine „IOTA Gas Station“ wird erlauben, dass Anbieter von DApps für Nutzer Gebührenkosten übernehmen. Ein solches Feature will auch Ethereum (ETH) mit dem Upgrade Pectra in Kürze einführen.
– In Sachen IOTA Selbstverwaltung verschiebt Schiener Entscheidungen unbestimmt in die Zukunft, dieses Thema habe keine Priorität. Dabei steht Schieners Hang zu Alleingängen spätestens seit 2023 mit dem IOTA Inflationshammer in der Kritik.
– Der Vollständigkeit halber: Mit IOTA Rebased will Schiener auch in den USA Ambitionen verwirklichen. Das wirkt wenig realistisch, solange führende US-Kryptobörsen wie Coinbase und Kraken IOTA wie bislang von ihren Angeboten ausschließen.
Fazit: IOTA Rebased stottert vor dem Launch
Für IOTA Veteranen sind erhebliche Verzögerungen bei Zeitplänen keine Überraschung mehr, entscheidende Projekte wie Chrysalis oder die EVM wurden in den letzten Jahren stets erst mit monatelanger Verspätung live gestellt. Auch das große Ziel Dezentralisierung wird IOTA Rebased zunächst verfehlen wegen einer eingeschränkten Zahl von Validatoren und ausbleibender Selbstverwaltung. Die Preiskurve von IOTA erfuhr durch die jüngsten Ausführungen von Schiener zu Rebased keinen merklichen Impuls, im Vergleich zu vor einem Jahr hat IOTA gut 20 Prozent Minus gemacht – Bitcoin verzeichnete im selben Zeitraum ein Plus von rund 50 Prozent. Die Aufholjagd, die man sich bei IOTA wünscht, stockt unübersehbar und das Ausbleiben eines offiziellen Startdatums für Rebased erlaubt Skepsis, selbst ein laut EU-Regularien verpflichtendes Whitepaper zum Protokollwechsel liegt weiterhin nicht vor. Es droht, dass IOTA für Rebased mit dem von Bitcoin und Co. vorgegebenen Tempo an den Kryptomärkten nicht mithalten kann.